Geschichte

First Geocach

Die Anfänge

Geocaching lässt sich auf das deutlich ältere Letterboxing zurückführen, bei dem ebenfalls an verschiedenen Orten Behälter versteckt werden,
die dann jedoch meistens ohne GPS-Unterstützung gesucht werden. Die Suche erfolgt anhand von Hinweisen und eines Kompasses.
Im Behälter ist jeweils ein spezieller Stempel, mit dem man den Fund in seinem persönlichen Stempelbuch vermerkt. Letterboxing gab es
nachweislich bereits 1854 im Dartmoor in Südengland und es ist dort nach wie vor sehr populär.

Seit den 1980ern praktizierten die Nuuksion Metsäsissit in der Gegend um Helsinki nur mit Hilfe einer Landkarte und einer Genauigkeit von
10 Metern ebenfalls Schnitzeljagden, bei denen Behälter mit verschiedenem Inhalt versteckt wurden. Anschließend gaben sie die ermittelten
Koordinaten an Bekannte, die sich damit auf die Schatzsuche machen konnten. Ab den 1990er Jahren wurde zum ersten Mal das GPS-Signal
verwendet, um die Genauigkeit der Koordinaten zu verbessern.

 

Beginn der modernen Schnitzeljagd

Die Genauigkeit des GPS-Signals wurde erst durch die Abschaltung der künstlichen Verschlechterung für nichtmilitärische Nutzer durch die
US-Regierung am 2. Mai 2000 (Blue Switch Day) von ca. 100 Meter auf etwa 10 Meter erhöht und dadurch der Einsatz von GPS-Geräten im
privaten Einsatzgebiet praktikabel. Um diese Verbesserung zu feiern, schlug Dave Ulmer am 3. Mai 2000 in der Usenet-Newsgroup
sci.geo.satellite-nav unter dem Titel „The Great American GPS Stash Hunt“ vor, ein weltweites Spiel zu starten und an besonderen Orten Behälter
mit Tauschobjekten und einem Logbuch zu verstecken. Als Regeln formulierte er „Get some Stuff, Leave some Stuff“ –
„Nimm Zeug heraus, hinterlasse Zeug“ und das Führen eines Logbuchs, in dem sich die Finder eintragen und den Tausch von Gegenständen
dokumentieren können.

 

Der erste Geocache

Am 3. Mai 2000 vergrub Ulmer in der Nähe der Stadt Portland im US-Bundesstaat Oregon an der Position 45° 17′ 27,6″ N, 122° 24′ 48″ W
einen schwarzen Plastikeimer, in dem er CDs, eine Videokassette, eine Dollarnote, ein Buch, eine Steinschleuder und eine Konservendose mit Bohnen
hinterlegte. Anschließend veröffentlichte er die Koordinaten des Verstecks in der Newsgroup. Innerhalb eines Tages nach der Veröffentlichung wurde der
Stash (englisch „Geheimversteck“, „geheimes Lager“) als erstes von Mike Teague gefunden. Drei Tage später erstellte dieser eine private Website,
auf der er die wachsende Anzahl an Stashes und deren Koordinaten dokumentierte.

Der Original-Stash von Ulmer wurde später stark beschädigt und existiert in der ursprünglichen Form nicht mehr. Zur Erinnerung an diesen wurden 2001
an derselben Stelle ein neuer Geocache und eine Gedenktafel platziert.[8] Während der Vorbereitungen für die Einzementierung der Gedenkplatte wurde
vor Ort die alte Konservendose gefunden, die als Tauschgegenstand im ersten Stash gelegen hatte. Mittlerweile wird diese als Travel-Bug bei
Geocaching-Events gezeigt.

Am 30. Mai 2000 wurde der Begriff Geocaching zum ersten Mal in einer Newsgroup vorgeschlagen, um negative Assoziationen des Wortes Stash zu vermeiden.
Am 2. September 2000 teilte Jeremy Irish in dieser Newsgroup mit, dass er unter der Adresse Geocaching.com eine eigene Website zur Auflistung von Geocaches
erstellt hatte. Diese übernahm alle bisherigen Eintragungen von der alten Seite, die Mike Teague aus Zeitgründen nicht weiter aktualisieren konnte.

Weltweite Verbreitung

Laut der Datenbank des inzwischen größten Geocache-Verzeichnisses Geocaching.com existieren heute weltweit insgesamt über 3 Mio. aktive Geocaches.
In fast jedem Staat der Erde gibt es mindestens einen versteckten Geocache.  Ausnahmen sind aktuell Nordkorea, Somalia und Äquatorialguinea.
Der einzig aktive außerhalb der Erde befindet sich auf der internationalen Raumstation (ISS).

In den USA befinden sich mit über 1 Mio. die meisten Geocaches (Stand: September 2017). In Deutschland befinden sich über 427.000, in Österreich über
54.000 und in der Schweiz über 37.000 Geocaches. Die wenigsten Geocaches befinden sich in Nordkorea und Somalia mit jeweils 0 Stück.

Die größte Geocache-pro-Kopf-Verbreitung hatten im Januar 2007 die nordischen Länder Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark.

Deutschland

Der erste Geocache in Deutschland wurde am 2. Oktober 2000 vom Geocacher Ferenc südlich von Berlin in Brandenburg versteckt. Er trug den Namen
First Germany und ist mittlerweile archiviert. Mit ca. 61.800 Stück liegen die meisten Geocaches derzeit in Bayern. Die größte Geocache-Dichte beträgt
ca. 5,7 Geocaches/km² in Berlin (Stand: Mai 2021). In absoluten Zahlen ist Deutschland das Land mit der höchsten Geocacheanzahl nach den USA.

Österreich

Der erste Österreichs wurde am 30. Juni 2001 versteckt und hatte den Namen Austria’s First, auch er ist mittlerweile archiviert (an ihn erinnert heute ein neu
veröffentlichter Geocache an denselben Koordinaten). Mit über 14.000 sind die meisten Geocaches in Niederösterreich zu finden; Wien hat mit ca. 2.660 Geo-
caches die größte Geocache-Dichte von ca. 6,5 Geocaches/km² in Österreich. In Österreich liegen gesamt mehr als 54.400 Geocaches (Stand: September 2021).

 

Schweiz

In der Schweiz befinden sich zurzeit ca. 37.000 Geocaches (Stand: Mai 2021), die meisten davon in den Agglomerationsräumen des Mittellandes und im Bereich
der Städte. Der älteste noch aktive Geocache der Schweiz vom 27. Januar 2001 ist Gstaad im Skigebiet Wispile.

Geo Poster

cgeo



 

 

 

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